Tag 13 – Rückreise und Ausblick

Heute durfte ich mir zum ersten Mal seit fast zwei Wochen ein entspanntes Aufstehen gönnen. Kein frühes Klingeln des Weckers, kein hektisches Packen im Morgengrauen. Stattdessen begann der Tag mit einem Frühstück im italienischen Café in Füssen. Ein Cappuccino, eine Kleinigkeit zu essen, dann gemütlich die Sachen packen – und bevor mein Zug um 11:20 Uhr abfuhr, noch einen zweiten Cappuccino hinterher.

Da noch Zeit blieb, machte ich einen Abstecher zum Forggensee. Dort, am Ufer, sprach ich zum ersten Mal das aus, was schon länger in mir gearbeitet hatte: Die nächste große Tour geht von Ost nach West – und diesmal nicht allein.

Die Heimreise war der ruhige Kontrast zu den Tagen zuvor: Zug statt Rad, Fensterblick statt Alpenpanorama, Bewegung nach innen statt nach vorn. Dabei kamen mir Gedanken, die ich nicht mehr loswerde:

Wenn ein Mensch wie ich, der in seinem Leben schon wahnsinnig viel mitgemacht und miterlebt hat, dem aus gesundheitlichen Gründen früh einmal gesagt wurde, er würde wohl nie ein solches Alter erreichen – wenn dieser Mensch heute eine solche Leistung erbringen kann … dann kann es für uns Menschen doch nur eine Kleinigkeit sein, die Probleme und Herausforderungen auf diesem Globus – im Großen wie im täglichen Miteinander – vernünftig zu lösen.

Vielleicht braucht es dafür manchmal nur Ausdauer, manchmal Mut, manchmal die Beharrlichkeit, einfach dranzubleiben – und immer auch Optimismus: den Glauben daran, dass das Ziel erreichbar ist, auch wenn es weit entfernt scheint. Dazu gehört auch Leistungsbereitschaft: die Bereitschaft, sich anzustrengen, über Grenzen zu gehen und Energie zu investieren. Denn am Ende zeigt sich: Auch in Qualität steckt das Wort Qual – ohne Anstrengung gibt es eben keine echten Höhepunkte.

Oder wie es der Philosoph Seneca schon vor 2000 Jahren formulierte:
„Nicht weil es schwer ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwer.“

Am Ende bleibt mir noch etwas sehr Wichtiges: ein Dankeschön.

  • Danke an alle, die mich virtuell begleitet haben und für die ich meine Reise zu ihrem Erlebnis machen durfte.
  • Und ein ebenso großer Dank an alle, die mir in der Zeit meiner Abwesenheit den Rücken freigehalten haben. Ohne euch wäre diese Tour nicht möglich gewesen.

Und weil jedes Ziel zugleich ein neuer Anfang ist:
👉 Wer Lust hat, mit mir die nächste große Tour Ost nach West durch Deutschland zu fahren – meldet euch! Ich freue mich auf Mitstreiterinnen und Mitstreiter für das nächste Abenteuer.


📊 Zahlen – Daten – Fakten zur Tour

  • 🚩 Startpunkt: Ellenbogen / Sylt (7. September)
  • 🏁 Zielpunkt: Haldenwanger Eck (18. September)
  • 📆 Dauer: 12 Tage im Sattel + 1 Tag Rückreise
  • 🚴 Gesamtdistanz: 1.219 km
  • ⛰️ Höhenmeter gesamt: ca. 8.000–9.000 hm (Schätzung anhand Komoot)
  • 🔢 Tagesdurchschnitt: ~102 km pro Tag
  • 💪 Längste Etappe: ca. 140 km (Landsberg → Bach)
  • 🛤️ Kürzeste Etappe: ca. 65 km (je nach Abschnitt)
  • 🇩🇪 Route: vom nördlichsten bis zum südlichsten Punkt Deutschlands – Nord nach Süd