Tag 03 – Von Hamburg nach Soltau

Nach dem gemütlichen Abend in Hamburg bei Sonja und dem deftigen Schnitzel im Restaurant Trude – wo der legendäre Elbtunnel-Bohrer als Deko steht – wartete heute wieder eine längere Etappe. Zunächst musste ich die Elbe queren. Eigentlich hatte ich überlegt, die Fähre zu nehmen, entschied mich dann aber für den historischen Weg: durch den alten Elbtunnel. Ein echtes Erlebnis – zu Fuß und mit dem Rad durch die gekachelten Röhren, unter dem Fluss hindurch, zurück ins Tageslicht.

Hinter Hamburg wurde es ruhiger, aber auch anstrengender. Die große Stadt lag schnell hinter mir, und die Strecke führte über Landstraßen, Felder und Wälder. Keine spektakulären Highlights wie am Vortag, dafür viel klassisches Tourenradeln. Der Wind blieb ein treuer Gegner, und ich merkte, wie die Beine nach zwei vollen Tagen langsam schwer wurden.

Das Ziel hatte ich mir diesmal schon vorher gesetzt: ein Platz auf dem Campingplatz „Im Simpel“ bei Soltau. Direkt an einer lauten Straße gelegen und in Sichtweite des Heideparks – nicht unbedingt der romantischste Ort zum Zelten, aber immerhin sicher und praktisch.

Am Abend meldete sich der Hunger. Mein erster Plan: zum Heidepark Grill direkt nebenan. Doch der hatte geschlossen. Also blieb mir nichts anderes übrig, als noch einmal aufs Rad zu steigen und die 4 Kilometer nach Soltau hineinzurollen. Dort gab es – wie schon am Vorabend – wieder Schnitzel. Nicht besonders kreativ, aber genau das Richtige, um die Speicher zu füllen. Die Rückfahrt im Dunkeln zum Campingplatz war dann noch einmal eine kleine Herausforderung: müde Beine, Lastwagen auf der Straße – aber immerhin ohne Kälte.

Die Nacht selbst war leider wenig erholsam. Direkt neben der Hauptstraße gelegen, war der Campingplatz laut von der Straße. Erholung sieht anders aus. Dafür hoppelten die Häschen im Mondlicht.

Nach gut 100 Kilometern und diesem abendlichen Zusatzprogramm war ich froh, endlich im Schlafsack zu liegen. Der Tag hatte gezeigt: Diese Tour besteht nicht nur aus Highlights, sondern auch aus Durchhalteetappen, die Kopf und Körper gleichermaßen fordern.