Tag 09 – Von Uffenheim nach Oettingen

Der Tag begann bayerisch-traditionell mit einem zünftigen Weißwurstfrühstück – ein kleiner Luxus, der mir für die kommenden Kilometer Kraft geben sollte.

Doch die Strecke hatte es in sich: Gleich drei heftige Schauer erwischten mich unterwegs, sodass ich mehrmals völlig durchnässt weiterfahren musste. Mit inzwischen 936 Kilometern in den Beinen spüre ich deutlich, wie sehr mir die Anstrengung mittlerweile zusetzt.

Zwischendurch gab es immerhin Momente, die Mut machten: zum ersten Mal seit Tagen hatte ich auch mal Rückenwind. Dazu eine landschaftlich schöne Strecke mit tiefen Nadelwäldern, vielen kleinen Seen und Flüssen. In Ansbach legte ich meine Mittagspause ein, bevor es weiter Richtung Ries-Krater ging.

In Oettingen dann die Überraschung: Mein gebuchtes Apartment über booking.com existierte zwar, aber die Putzdame aus dem Friseursalon im Erdgeschoss musste mir erklären, dass die Vermietung offiziell erst im nächsten Jahr startet. Die Chefin bestätigte das am Telefon – also musste ich kurzfristig umdisponieren. Am Ende landete ich im Hotel zur Krone, allerdings zum stolzen Preis von 188 EUR statt der geplanten 79 EUR.

Der Tag fand aber doch noch einen versöhnlichen Abschluss: Ich ging zu einem kleinen, unscheinbaren brasilianischen Restaurant – und wurde dort mit richtig traditioneller Küche überrascht. Auf den Teller kamen unter anderem Acarajé, köstliche Teigröllchen, reich an Vitaminen und Proteinen. Genau das Richtige, um die Speicher nach einem langen Tag wieder aufzufüllen.

So endete ein Tag voller Regen, Pannen und Umwege dann doch mit einem guten Gefühl – gestärkt für die nächste Etappe Richtung Süden.